Skip to main content
Tempo di lettura: 2 minuti

Als CEO von Climant weiß Luca Masera, was Unternehmen zum Erfolg führt. Es ist die Fähigkeit, sich zu verändern, sich an den Wandel anzupassen und diesen zu gestalten. Allerdings weiß Masera auch, wie komplex und aufwändig es für ein Unternehmen ist, in Bewegung zu bleiben.

Die letzten beiden Jahre haben uns eine Lektion erteilt. Sie haben uns gelehrt, dass es im Leben ebenso wie in der Wirtschaft nur eine Konstante gibt und das ist der stetige Wandel. Dieser Wandel, auch das haben wir schmerzhaft gelernt, kommt oft plötzlich und unerwartet, weshalb es unmöglich ist, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Nehmen wir den Jahresbeginn 2020: Wer hätte sich da gedacht, dass eine Pandemie alles Dagewesene auf den Kopf stellen würde?

Will man Erfolg haben, geht es daher nicht um die Vorbereitung auf etwas, was kommen könnte. Es geht vielmehr um die Fähigkeit, sich schnell anpassen zu können, wenn es sich ändernde Rahmenbedingungen verlangen. Bei Climant haben wir zum Glück nicht erst mit der Pandemie gelernt, uns zu verändern, sondern schon Jahre vorher angesetzt. Der Wandel gehört zu unserem Unternehmen, daher wussten wir schon, wie Veränderung zu gestalten ist – auch diejenige im Umgang mit unseren Kunden.

Schließlich habe ich selbst gemerkt, wie sehr sich unsere Beziehungen, die Beziehung von Climant zu seinen Kunden verändert hat. Über Jahre waren wir es gewohnt, eine Anfrage zu kriegen, einen Kostenvoranschlag zu erarbeiten, einen Auftrag zu bekommen (oder auch nicht) und diesen danach gewissenhaft auszuführen. Irgendwann war das den Kunden aber nicht mehr genug. Nach und nach kamen immer mehr zu uns, um uns ein Problem bzw. eine Herausforderung zu schildern. Von uns haben sie sich die Lösung dieses Problems, die Bewältigung der Herausforderung erwartet. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Im Zuge dieser Veränderung habe ich gelernt, mich im Umgang mit unseren Kunden auf die neue Situation einzustellen. So war es nötig, ein noch aufmerksamerer Zuhörer zu werden. Und es war genauso nötig, meine Einstellung zu ändern: Ich war nun nicht mehr da, um ein Produkt zu verkaufen, sondern darum, die Lösung für ein Problem zu entwickeln.

Je mehr ich in diesem neuen Ansatz aufgegangen bin, desto mehr habe ich auch gesehen, dass noch eine weitere Veränderung notwendig war. Eine, die weniger den Umgang mit den Kunden betrifft, als vielmehr den Umgang in und mit meinem Unternehmen. Jahrelang habe ich mich wie der Chef meiner Mitarbeiter verhalten. Ich war es, der Entscheidungen getroffen und diese vermittelt hat – meist mit der Einleitung “Du musst…” oder “Ihr müsst…”. Meine Angestellten haben für mich gearbeitet, nicht mit mir.

Im Zuge der Veränderung der Beziehung zu unseren Kunden habe ich mir dann immer mehr eine Frage gestellt: Wie kann ich für meine Kunden glaubwürdig sein, wenn ich mir zwar ihre Probleme anhöre und Lösungsvorschläge unterbreite, aber nicht denselben Ansatz auch und vor allem in meinem Unternehmen vertrete?

Die Antwort auf diese Frage war, den Wandel auch in unserem Unternehmen umzusetzen. Das war – ich gebe es gerne zu – alles andere als einfach. Auch für mich. Ich musste lernen zu delegieren, Vertrauen zu schenken, Verantwortung abzutreten. Nur so konnten unsere Mitarbeiter ihr Potenzial besser ausschöpfen, sich ihre Arbeit autonomer einteilen und selbst Entscheidungen treffen, wenn es um die Lösung der Probleme geht, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert sind.

Die ersten Schritte sind also gesetzt, der Weg ist aber noch weit. Ich weiß nun allerdings: dieser Weg bringt eine sehr viel größere Zufriedenheit für mich und unsere Mitarbeiter. Er ist deshalb der richtige, wenn wir weiter Erfolg haben wollen.